Gesund lebt es sich besser!
Essen ist sehr viel mehr als nur die Aufnahme von Nahrung, um unserem Körper die Energie zuzuführen, die wir brauchen. Essen ist auch Kultur. Das gemeinsame Mahl bringt Familie und Freunde zusammen oder erlaubt unter Geschäftspartnernein persönlicheres und intimeres Gespräch.Kindernbietet das gemeinsame Essen die zeitliche Möglichkeit, von der Schule zu berichten oder auch um sich Kummer von der Seele zu reden. Auch das ritualisierte Tun ist für Kinder wichtig, verleiht dieses dem Tag Struktur und schenkt Halt.
Wenn wir aber mal genauer hinschauen, dann fehlt sehr vielen Kindern eben diese Struktur. Sie kommen von der Schule nach Hause, und manchmal wartet dort niemand, weil beide Elternteile oder das alleinerziehende Elternteil bei der Arbeit sind. Wenn alles ein wenig vorbereitet ist, dann steht zumindest Essen bereit. Leider haben wir immer wieder von Mitarbeitern der von M.U.T unterstützten Einrichtungen erfahren, dass viele Kinder direkt von der Schule zum Beispiel zum Kinderbauernhof Görlitzer nach Berlin Kreuzberg kommen, den Mensch- Umwelt-Tier seit gut 20 Jahren in der Tierhaltungfinanziert.Hierbekommen sie nicht nur etwas zu essen, sondern werden aufgefangen und können ihre Hausaufgaben in Begleitung eines Betreuers machen. Manche Kinder werden nach Schulschluss Zuhause leider auch mit Alkohol, Drogen und vollkommenem Desinteresse konfrontiert und gehe n diesem aus dem Weg. Das ermutigt nicht gerade fürs Leben …
Jedes siebte Kind in Deutschland leidet an Übergewicht.
Während der Corona Pandemie war es den Kindern verwehrt, diese wertvollen Einrichtungen zu besuchen. Einige Einrichtungen haben diese Zeit mittels eines Blogs auf der Website oder mittels eines Briefkastens, in den Kinder ihre Grüße einwerfen konnten, überbrückt. Allerdings hat hier nicht nur die Seele vieler Kinder gelitten – sie haben teilweise auch ganz schön an Gewicht zugenommen (vieleErwachsene ja auch). Nun haben die Krankenkassen in diesem Jahr Alarm geschlagen. Denn immer mehr Kinder leiden an krankhaftem Übergewicht. Ungefähr 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen seien während der Krise dicker geworden – im September 2020 waren es neun Prozent. Besonders auffällig sei die Gewichtszunahme bei Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren – dort ist es fast ein Drittel, so das Meinungsforschungsinstitut Forsa. Sehr oft vernachlässigen Eltern ihre RollealsVorbild,essenselberungesund und bewegen sich zu wenig. Der Fernseher spielt oft eine zentrale Rolle im Alltag, und abends wird am Computer gespielt. Das Toben und Spielen fällt aus, und stattdessen wird permanent in die Chips- oder Gummibärchentüte gegriffen. Und in der Corona-Zeit haben ca. 70 Prozent der Kinder noch mehr Medien genutzt als vorher. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Kinder weniger als zehn Prozent ihrer täglichen Energiezufuhr mit Zucker abdecken. Besser wäre eine Energiemenge von unter fünf Prozent. Es ist beinahe egal, welches Lebensmittelprodukt wir in die Hand nehmen – kaum schaut man auf die Inhaltsstoffe, ist Zucker immer mit dabei. Schlimm dabei ist, dass viele Produkte, die für Kinder beworben werden, wie diverse Milchsnacks oder Riegel, um keine Namen zu nennen, viel zu viel Zucker enthalten und alles andere als gesund sind. 73 Prozent der gekauften Menge an Müslis, Cornflakes und Co. überschreiten beim Zuckergehalt die Empfehlung der WHO von 15 Gramm Zucker auf 100 Gramm. Und dieser Zucker ist als Menge mit enthalten bei der empfohlenen Höchstmenge. Was die Mediziner der WHO nicht miteinrechnen ist Fructose, also der Zucker, der in Obst, Honig oder etwa Agavensirup enthalten ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat festgestellt, dass Zucker bei Kindern im Durchschnitt 17,5 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmacht. Hierbei wird der größte Teil des Zuckers mit ca. 36 % über Süßwarenverzehrt, 26% kommen aus Fruchtsäften und Nektar, sowie 12% aus Limonaden. Die Getränke sind hierbei besonders fatal, da sie nicht sättigen und damit das Risiko für Übergewicht noch mehr erhöhen.
Zucker macht nicht nur glücklich …
Kinder, die zu viel Zucker konsumieren, können zappelig, unkonzentriert und nervös werden. Schnell kann ihnen dann die Diagnose ADS oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit bzw. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) gestellt werden, anstatt sich mit der Ernährung der Kinder zu beschäftigen. Eltern machen oft den Fehler und möchten ihre Kinder mittels Süßigkeiten etwas „ruhigstellen“, möchten ihnen etwas Gutes tun und denken dann nichtdarübernach,dassderZuckerbedarf des Kindes schon längst gedeckt, wenn nicht sogar bereits überschritten ist.
Achten Sie auf die Herkunft von Lebensmitteln. Natürlich – gerade in der jetzigen Zeit, wo alles teurer geworden ist, fällt es dem einen oder anderen vermutlich schwer, sich auch noch darauf zu konzentrieren, woher bestimmte Lebensmittel kommen. Andererseits aber ist esgarnichtsokompliziertundstrapaziert den Geldbeutel gar nicht so sehr, wiemanaufdenerstenBlickvermutet. Wenn es zum Beispiel um den Konsum von Fleisch geht, muss es nicht das Fleisch aus dem Discounter sein, wenn man darauf verzichtet, oft Fleisch zu kaufen, was ohnehin nicht gesund ist. Fast jeder Arzt empfiehlt mittlerweile weitestgehend auf Fleisch, vor allem auf rotes Fleisch, zu verzichten,weilesdieHerzkranzgefäßeschädigen kann. Wer einmal die Woche Fleischisst,kannauchaufdieHerkunft des Fleisches achten und gibt dann eben drei Euro mehr aus statt fünf Mal die Woche Billigfleisch zu kaufen, das in der Regel aus der tierquälerischen Massentierhaltung stammt. Dasselbe gilt für den Kauf von Eiern. Eier, die von Tieren aus der sogenannten Volieren Haltung stammen (nannte sich früher Käfighaltung), sind natürlich preiswerter, da es hier um Massenware geht. Dort leben die Hühner eng zusammengepfercht und haben nicht ansatzweise ein artgerechtes Leben.
Selber machen statt fertig kaufen!
Der Griff in die Tiefkühltheke ist schnell gemacht. Die fertige Pizza wird in den Ofen geschoben und das wars. Oder die Dosensuppe wird mal eben geöffnet und der Inhalt erhitzt. Klar – das kann man mal machen, vor allem, wenn der Zeitmangel hoch ist. Aber zum Regelfall sollte das nicht werden. Ein Pizzateig ist schnell auch selbst zubereitet. Und wer das mit dem Kind / den Kindern dann auch noch gemeinsam macht, hat noch den zusätzlichen Effekt, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt wird. Und am Ende schmeckt es vermutlich ohnehin besser.
Gesund essen macht Spaß!
In Einrichtungen wie dem Kinderbauernhof und Abenteuerspielplatz Waslala in Berlin Treptow oder demKinderbauernhof Görlitzer Park in Berlin- Kreuzberg wird Kindern ganz spielerisch beigebracht, wieviel Spaß es macht, gesund zu kochen und zu essen. Auf dem Waslala gibt es auch ein eigenes Gewächshaus in dem Tomaten und Kräuter gezogen werden. So sehen die Kinder auch vom Aussäen bis zur Ernte wie die Pflanzen wachsenundwasmandannausihnen machen kann. Und im Görlitzer Kinderbauernhof wird regelmäßig gemeinsam gekocht, auch um den Kindern den Spaß am Essen zubereiten zu vermitteln, statt die Fertigpackung aufzureißen, die neben Zucker auch nochvieleKonservierungsstoffeenthält. Und die Kinder lernen, wie gut die zubereiteten Speisen schmecken und nehmen dieses Gelernte in ihr Leben mit. Es darf durchaus mal eine kleine Sünde rechts oder links geben, aber die Grundernährung sollte ohne Zusatzstoffe und weitest gehend ohne Zucker erfolgen.